Zukunftsbäume
Test von neuen, nicht gebietsheimischen Baumarten und Sorten sowie gebietsheimischen Baumarten zur Verwendung als Stadt- und Straßenbäume in Sachsen
Durch die Auswirkungen des Klimawandels und und zunehmende Flächenkonkurrenz verändern sich die Ansprüche an Stadt- und Alleebäume. Die Pflanzen müssen stärkeren Hitze und Sonneneinstrahlung standhalten. Niederschläge verlagern sich in die Wintermonate, was längere und häufigere sommerliche Trockenperioden zur Folge hat. Sturmschäden werden wahrscheinlicher und die geschwächten Bäume sind anfälliger für Schaderreger und Krankheiten. Bereits jetzt können Arten, die früher noch genutzt wurden, teils nicht mehr zuverlässig gepflanzt werden. Zusätzlich gewinnen Straßen- und Stadtbäume als „natürliche Klimaanlagen“ zunehmend an Bedeutung. Sie tragen positiv zum Wohlbefinden in Städten bei und sind für die biologische Vielfalt im urbanen Raum unverzichtbar.
Zielsetzung
Ziel des Projektes ist der Erkenntnisgewinn über die Eignung resistenter Baumarten aus heimischer und nichtheimischer Herkunft, die in Zukunft in Sachsen und Deutschland als Stadt- und Straßenbäume verwendet werden sollen. Dabei sollen diese zum einen Resistent gegen die steigenden Anforderungen des Klimawandels sein, zum anderen auch für Insekten und andere Lebewesen einen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Methodik
Die Bäume wurden im Versuchsfeld des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz gepflanzt. Die Anlage wird jährlich erfasst und bewertet sowie in kürzeren Abständen begangen. Pflanzenlieferung, Pflanzung sowie Fertigstellungs- und Entwicklungspflege erfolgen durch einen Fachbetrieb des Garten- und Landschaftsbaus. Dadurch sollen realistische, praxisnahe Bedingungen geschaffen werden. Der Zeitraum der Projektdurchführung orientiert sich an der Alleenförderung in der Förderrichtlinie „Natürliches Erbe“ (2023), nach der an die Pflanzung und Fertigstellungspflege eine vierjährige Entwicklungspflege anschließt. In den jährlichen Bonituren werden verschiedene Parameter erhoben. Dazu zählen der Gesamteindruck und das äußerliche Erscheinungsbild der Pflanze sowie Wuchseigenschaften wie Wuchsform und Stammumfang, ebenso Schäden durch Krankheiten, Hitze- und Frosteinwirkungen und der generelle Pflegeaufwand. Weiterhin werden Aspekte wie die Habitatwirkung, die Abschätzung des Invasivitätspotentials und damit verbunden der Vergleich zu heimischen Baumarten durch Dienstleister erfasst.
Vergleichbare Untersuchungen werden seit mehreren Jahren auf bundesweiter Ebene von der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz durchgeführt, wobei Sachsen dies bisher nur vereinzelt und Dresden gar nicht durchgeführt hat. Die erhobenen Werte werden abschließend mit den bundesweiten Erfahrungen abgeglichen. Die Eignung der getesteten Arten und Sorten kann erst nach einem längeren Zeitraum verlässlich beurteilt werden. Um die Erkenntnisse zu sichern, wird auch nach der Projektlaufzeit von knapp sechs einhalb Jahren ein Erhalt der Bäume angestrebt und eine insgesamte Standzeit von 15 Jahren angestrebt.
Kooperationspartner
- LfULG, Abteilungen 4 und 5
- Landeshauptstadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft
- HTW Dresden, Fakultät Landbau, Umwelt, Chemie
- TU Dresden, Institut für Landschaftsarchitektur
- TU Dresden, Forstbotanischer Garten Tharandt
- Staatsbetrieb Sachsenforst
- LaSUV Zentrale, Referat Umwelt und Landschaftsgestaltung
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 83: Garten- und Landschaftsbau
Phil Michel, Referent für Garten- und Landschaftsbau
Telefon: 0351 2612-8301
E-Mail: Phil.Michel@smekul.sachsen.de
Kontakt
Säschsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 83: Garten- und Landschaftsbau
Fabian Schubert, Sachbearbeiter
Telefon: 0351 2612-8308