Verfrühung

Maßnahmen zur Verfrühung von Erntezeiträumen standen und stehen im Mittelpunkt vieler Pillnitzer Testungen. Ein früherer Erntebeginn trifft oft auf bessere Marktpreise und hilft, die eigene Angebotszeit frischer Schnittblumen aus dem Freiland zu verlängern. Diesbezügliche Ergebnisse und Hinweise sind in den nachfolgenden Berichten und Praxisinformationen nachlesbar.

In den Jahren 2016/17 bis 2020/21 wurden am LfULG 35 Sorten Dianthus barbatus im zweijährigen Anbau, einige auch wiederholt in mehreren Jahren, als Freilandschnittblume getestet und deren Verfrühungseignung untersucht.
Allgemein ließen sich die Bartnelken durch einfache Flachabdeckungen zuverlässig verfrühen.

Dianthus caryophyllus als attraktive Schnittblume aus dem Freiland wurde als zweijährige Kultur 2021/22 am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie getestet.
Es standen 27 Sorten und Mischungen auf dem Pillnitzer Probefeld.

Flachabdeckungen sind eine einfach zu handhabende Möglichkeit, um Freilandschnittblumen zu verfrühen.
Sowohl mit alleiniger Vliesauflage als auch mit einer Doppelabdeckung Vlies/Lochfolie ab Anfang März lassen sich zuverlässig Verfrühungseffekte erzielen.

Im Rahmen des LfULG-Projektes »Sortimente und Verfahren zur Verfrühung von zweijährigen Schnittblumen im energiegünstigen Freilandanbau« wurden 2016 bis 2020 in den zweijährigen Anbausaisonen 118 Arten und Sorten, teilweise wiederholt, mit verschiedenen Lochfolientunneln verfrüht.

Im Versuchsjahr 2020 wurde zur Verfrühung zweijähriger Schnittblumen am LfULG in Dresden Pillnitz Anfang März Lochfolie (500 Loch/m²) flach auf die überwinterten Bestände zwecks Ernteverfrühung aufgelegt.
Der Verfrühungseffekt war mit durchschnittlich sechs Tagen gleich dem mittleren Verfrühungseffekt nach einer flachen 30-g-Vliesauflage in diesem Jahr.

Flachabdeckungen mit Vlies sind eine Möglichkeit, Erntebeginne vorzuverlegen.
Anbauversuche zum Verfrühen zweijähriger Schnittblumen im Freiland wurden in den letzten Jahren am LfULG in Dresden-Pillnitz durchgeführt.

Anbauversuche in den Jahren 2017 bis 2019 am LfULG in Dresden-Pillnitz bestätigten den Verfrühungseffekt einer flachen Vliesabdeckung im Freiland.
Zweijährige Schnittblumen ließen sich durch eine Abdeckung ab Kalenderwoche 10 bzw. 11 um zwei bis sieben Tage verfrühen.
Mit einem 30-g-Vlies war der Verfrühungseffekt zuverlässiger, bei einigen Parzellen auch zeitiger als bei 19-g Vlies.

Neue Methoden zur Verfrühung im Freilandanbau wurden am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz geprüft.
2017 und 2018 wurden ab Anfang März zweijährige Schnittblumen mit niedrigen Lochfolientunneln überbaut.
Es wurde getestet, ob sich durch das pflanzennahe Auslegen von mit Wasser gefüllten schwarzen Plastikschläuchen oder von PCM-Beuteln unter den Tunneln die Ernte weiter verfrühen lässt.

Niedrige Tunnel mit Lochfolie (500 Loch/m²) über Federstahlstäben sind eine sehr gute und einfach zu handhabende Möglichkeit zur Verfrühung von Stauden.
Auf der Basis langjähriger Anbau- und Verfrühungsversuche mit Stauden am LfULG Dresden-Pillnitz wurde ein derartiger Beispieltunnel erarbeitet.

Das Übertunneln von Freilandbeständen mit Folien ist eine Möglichkeit, um Stauden für den Schnitt zu verfrühen.
Am LfULG Dresden-Pillnitz in den Jahren 2013 bis 2015 durchgeführte Untersuchungen zum Einsatz verschiedener Folien über Federstahlstäben bestätigten die positiven Effekte auf die Wärmebilanz, den zeitigeren Austrieb und die Ernteverfrühung bei Schnittstauden.