Die Bruttowertschöpfung (BWS) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung, die in einer Region erbracht wird. Bei der Berechnung werden die Kosten der Vorleistungen vom Produktionswert abgezogen. Der Parameter spiegelt also in etwa das vorhandene Geld nach Verkauf der Produkte und Abzug der für die Erzeugung notwendigen Kosten wieder. Der hier gezeigte Wert gilt für die Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei. Zusätzlich wird der Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung der sächsischen Volkswirtschaft angegeben.
Datenquelle sind Veröffentlichungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder. Für die jeweils letzten vier Jahre werden vorläufige Daten gezeigt.
Grafik: Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft (Quelle: VGR, Berechnungsstand August 2017, Februar 2018)
Die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft wird von der Produktionsmenge und den Preisen beeinflusst. Wenn der Wert steigt, wurden entweder mehr landwirtschaftliche Güter produziert oder/und dafür bessere Preise erzielt.
Bewertung für Sachsen
Die BWS der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei unterliegt sehr deutlichen Schwankungen. Dabei bilden sich natürliche Einflüsse genauso ab wie Phasen mit hohen Erzeugerpreisen. Beispiele sind die Einflüsse des Hochwassers und der langen Trockenperiode in den Jahren 2002 und 2003, die überdurchschnittlich gute Ernte 2004 oder die Hochpreisphase in den Jahren 2007/2008. Die Rückgänge 2014 und 2015 sind unter anderem eine Folge der Preiseinbrüche bei Milch und Getreide.
Außer von den naturräumlichen und den ökonomischen Einflüssen kann der Wert auch von politische Entscheidungen beeinflusst werden: im Jahr 2005 wurde die Entkopplung der Direktzahlungen für Landwirtschaftsbetriebe umgesetzt. Seitdem werden die Direktzahlungen nicht mehr als Bestandteil der Bruttowertschöpfung erfasst und ihr Wert ist tendenziell etwas niedriger.
Die Land-, Forstwirtschaft und Fischerei hat einen geringen, derzeit leicht rückläufigen Anteil an der gesamten sächsischen Bruttowertschöpfung. Die hohe Bedeutung, u. a. als Zulieferer für die Ernährungsindustrie oder als wichtiger Arbeitgeber insbesondere in den ländlichen Regionen, wird nur unzureichend abgebildet.