Einsatzmöglichkeiten von Schafwolle und anderen Stickstoff-Vorratsdüngern in torfreduzierten / torffreien Substraten
Projektlaufzeit: 01/2022 - 02/2025
Ausgangssituation:
Torfreduzierte und torffreien Substrate stellen neue Anforderungen an die Nährstoffversorgung und Düngung im Zierpflanzenbau.
Komposte sichern oftmals eine ausreichende Grundversorgung mit Phosphor und Kalium, können aber wegen ihrer sehr hohen Nährstoff- und Salzgehalte nur in relativ kleinen Anteilen zum Einsatz kommen.
Zur »Verdünnung« werden entsprechend strukturierte Torfersatzstoffe pflanzlichen Ursprungs (z.B. Holzfasern) eingesetzt, die in Abhängigkeit von den Kulturbedingungen eine hohe Mikrobenaktivität verursachen.
Infolgedessen zeichnen sich torfreduzierte und torffreie Substrate häufig durch eine hohe, unerwünschte Nährstoffdynamik aus.
Eine Stickstoffbevorratung im Substrat könnte die Ernährung der Topfpflanzen weitgehend absichern, wenn die Nährstofffreisetzung ebenfalls an die Mikrobenaktivität gebunden ist. Dafür kommen organische Dünger biologischen Ursprungs wie Schafwollpellets oder Hornspäne in Frage, aber auch langkettige Harnstoffverbindungen.
Projektziele:
- Testung des Einsatzes von Stickstoff-Vorratsdüngern in torffreien/torfreduzierten Substraten
- Entwicklung von Empfehlungen für den Einsatz von Vorratsdüngern
- Nährstoffvollbevorratung über das Substrat beim Kulturstart, so dass keine oder nur eine stark reduzierte Nachdüngung erforderlich wird
- Anpassung von Versuchsergebnissen aus anderen Bundesländern an die sächsischen Bedingungen.
Inhalte:
Praxisnahe Versuche zur Verwendung von Schafwolle als biologischem Stickstoff-Langzeitdünger zur Vollbevorratung des Substrates bei der Kultur von Poinsettien, Cyclamen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Frühjahrsblühern.
- Überprüfung des Freisetzungsverhaltens in unterschiedlichen torffreien/torfreduzierten Substraten
- Überprüfung des Einflusses von Klimabedingungen im Gewächshaus und im Freiland
- Vergleich mit anderen Stickstoff-Langzeitdüngern wie Hornspänen, Crotodur, Isodur und Tardit
- Bewertung des Kulturerfolges und der Wirtschaftlichkeit
- Erarbeiten von Empfehlungen zu Dosierung, Handhabung der Düngemittel. Vergleich verschiedener Handelsprodukte.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 82: Zierpflanzenbau
Margret Dallmann
Telefon: 0351 2612-8204
E-Mail: Margret.Dallmann@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de