Der Indikator zeigt die Entwicklung der Erwerbstätigen und des Bruttoanlagevermögens ohne Gebäude, also das in Ausrüstungen (u. a. Geräte und Maschinen) und sonstigen Anlagen (u. a. Software, mehrjährig gehaltene Nutztiere) gebundene Vermögen zu Wiederbeschaffungspreisen (nicht preisbereinigt). Zur besseren Vergleichbarkeit werden beide Werte (Erwerbstätigen sowie Bruttoanlagevermögen) als Index bezogen auf das Jahr 2010 dargestellt. Zusätzlich wird die Entwicklung des Bruttoanlagevermögens (Ausrüstungen und sonstige Anlagen) zu Wiederbeschaffungspreisen je Erwerbstätigen in Euro abgebildet.
Datenquelle ist die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Alle Angaben beziehen sich auf die Land- und Forstwirtschaft, Daten liegen aktuell nur bis zum Jahr 2014 vor.
Grafik: Erwerbstätige und Kapitalausstattung (Quelle: Berechnungsstand: August 2015; Erwerbstätige VGR, Berechnungsstand November 2016/Februar 2017)
Die Daten geben die Entwicklung von Arbeitskraft- und Kapitaleinsatz in der landwirtschaftlichen Produktion insgesamt wieder. Zudem wird deutlich, wie sich der Kapitaleinsatz pro Erwerbstätigem verändert. Mit einer höheren Kapitalausstattung je Erwerbstätigen nehmen die Verantwortung der Arbeitskräfte und die Erwartungen an deren fachliches Know-how zu.
Bewertung für Sachsen
Gegenläufig zum sinkenden Arbeitskräfteeinsatz ist das Bruttoanlagevermögen der sächsischen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ursachen sind neben der Preissteigerung (Inflation) vor allem Modernisierungsinvestitionen (z. B. Melkroboter statt Fischgräten-Melkstand), neue Geschäftsfelder (z. B. erneuerbare Energien) und teurere Maschinen aufgrund höherer Funktionalität (z. B. Schlepper mit GPS-Steuerung). Dadurch steigt die Kapitalausstattung der Arbeitsplätze deutlich an. Dass die Landwirtschaft damit zu den kapitalintensivsten Branchen gehört, ist unverkennbar.
Die Produktivität der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei kann trotz zurückgehender Arbeitskräfte-Anzahl gesichert werden. Damit zeigt der Indikator auch einen Aspekt des anhaltenden Strukturwandels in der Landwirtschaft - die Technisierung und Automatisierung der Prozesse nehmen zu.
Der hier gezeigte Trend spiegelt sich auch in den Buchführungsergebnissen der sächsischen Landwirtschaftsbetriebe wider.