Weinbau in Sachsen
Zum Anbaugebiet Sachsen gehören Rebflächen in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Ertragsrebfläche im Anbaugebiet Sachsen betrug im Jahr 2023 519 ha. Davon befinden sich 488 ha im Freistaat Sachsen. Am 1. Januar 2016 ist das neue EU-Genehmigungssystem für Rebpflanzungen in Kraft getreten. Die nationale Umsetzung erfolgt durch das Weingesetz, welches für die Jahre 2016 bis 2023 einen Prozentsatz von 0,3% der tatsächlich zum 31. Juli des Vorjahres mit Reben bepflanzten Gesamtfläche für Neuanpflanzungen in ganz Deutschland festlegt.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Kleinwinzer rückläufig. Dieser Rückgang liegt u.a. an der Überalterung der Winzer und der damit verbundenen Aufgabe der Bewirtschaftung der Rebflächen. Ebenso werden erhöhte Produktionskosten, die das Anbauverfahren unrentabel gestalten, als Grund genannt. Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl der im Haupt- und Nebenerwerb tätigen Winzer von insgesamt 34 im Jahr 2007 auf 80 im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.
Im Anbaugebiet wird eine Vielzahl von Rebsorten angebaut. Insgesamt sind derzeit 75 Rebsorten registriert. Auf 81 % der Fläche wachsen weiße Rebsorten und auf 19 % rote Rebsorten. Den größten Flächenanteil bei den bestockten weißen Rebsorten haben ‘Riesling‘, ‘Müller-Thurgau‘, ‘Weißburgunder‘ und ‘Grauburgunder‘. Bei den roten Sorten besitzen ‘Spätburgunder‘ und ‘Dornfelder‘ die größte Anbaubedeutung.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 8 ha in Neu- und/oder Wiederbepflanzt. Dabei wurden im Gegensatz zum letzten Jahr wieder mehr Weißweinsorten (4,8 ha) gepflanzt. Bei der bestockten Rebfläche hat die Sorte ‘Riesling‘ im Jahr 2023 den Spitzenplatz gegenüber der Sorte ‘Müller- Thurgau‘ weiter leicht ausbauen können. Beim Anbau der wichtigsten roten Rebsorten hält der Trend der letzten Jahre weiter an. Demnach nimmt die Anbaufläche der Sorte ‘Dornfelder‘ weiter leicht ab. Hingegen war bei der Sorte ‘Spätburgunder‘ erneut eine Flächenzunahme zu verzeichnen. Derzeit werden im Anbaugebiet Sachsen 49 ha PIWI Sorten (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) angebaut. Das entspricht 9,2 % der gesamten bestockten Rebfläche im Anbaugebiet.
Die Erträge des sächsischen Weinbaus unterliegen jährlichen Schwankungen. Ursache sind Witterungseinflüsse, wie Winter und Spätfrostschäden, Hagelereignisse sowie extreme Hitze- und Trockenjahre. Außerdem führen gezielte Schnittmaßnahmen, mit dem Ziel der Steigerung der Qualität der Trauben, zur Mengenreduzierung. Der durchschnittliche Hektarertrag lag im Jahr 2023 bei 57 hl. Im Vergleich zu anderen deutschen Anbaugebieten wurden im Freistaat Sachsen damit die geringsten Durchschnittserträge erreicht.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 81: Obst-, Gemüse- und Weinbau
Dr. Gabriele Krieghoff
Telefon: +49 351 2612-8707