Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz in sächsischen Zierpflanzenbaubetrieben

Laufzeit: 10/2009 - 04/2011

Projektziele:

Detaillierte Analyse des Energieeinsatzes in Gartenbaubetrieben
(Wärmeenergie, Elektroenergie u. a.)

Vergleich des konkreten Energieeinsatzes in 10 repräsentativen
sächsischen Gartenbaubetrieben

Aufzeigen und Behebung von Schwachstellen beim Energieeinsatz
in Gartenbaubetrieben

Ableitung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz

Initiative aus dem Zukunftsforum Landwirtschaft Sachsen 2020  
Förderung durch den Freistaat Sachsen über die Richtlinie »Besondere Initiativen« 2007


Projektergebnisse:

Es wurden 11 sächsische Zierpflanzenbaubetriebe hinsichtlich ihres Verbrauchs an Strom, Wärme, Wasser und Kraftstoff untersucht. Aus dem Vergleich der in den verschieden strukturierten Betrieben gewonnenen Daten wurden konkrete Verbesserungspotenziale herausgearbeitet und Empfehlungen erstellt.

Vor dem Hintergrund drastischer Energiekostensteigerungen sind sich die Betriebe der Problemstellung »Energie« bewusst, für ein gezieltes Management fehlt jedoch eine Reihe von Voraussetzungen. Dazu zählt eine fehlende Ausstattung mit Messtechnik für eine laufende und detaillierte Überwachung des Verbrauchs an Wärme und Elektroenergie. Im Projekt erfolgten zur Verbesserung der Datenbasis gezielte Messungen.

Aus energetischer Sicht wurden im Rahmen des Projekts vor allem Mängel an der Wärmedämmung der Gewächshaushüllen (z. B. mangelhafte Isolierung an Giebel- und Stehwandflächen, Undichtigkeiten, verschlissene Energieschirme) sowie an der Wärmeerzeugung und -verteilung festgestellt (z. B. veraltete Heizkessel, fehlender hydraulischer Abgleich, ungeregelte Pumpen, unzureichende Regelung).
Die eingesetzte Technik ist vielfach veraltet und entspricht teilweise nicht mehr dem Stand der Technik. Die unter wirtschaftlichen Bedingungen durch Investitionen erschließbaren Energiesparpotenziale werden im Mittel beim Wärmeverbrauch auf > 35 % und beim Stromverbrauch auf bis zu 30 % eingeschätzt. Bezogen auf die 11 Betriebe (8,5 ha) sind das jährlich ca. 7500 MWh. Da die Betriebe bereits zu einem Drittel CO2-neutrale Primärenergieträger einsetzen, beträgt die mögliche Reduzierung der CO2-Emissionen ca. 4200 t pro Jahr.

Auch ohne Neuinstallationen können und müssen Einsparpotenziale erschlossen werden. Die durch Optimierung der bestehenden technischen Anlagen erzielbare Einsparung wird auf bis zu 20 % geschätzt.
In den letzten Jahren zusätzlich installierte Biomasse- und Kohlekessel werden energetisch kritisch bewertet. Neben Problemen mit der hydraulischen Einbindung wurde teilweise ein schlechter Wirkungsgrad festgestellt, welcher vor allem durch den Teillast- bzw. Anfahrbetrieb begründet ist. Eine Verbesserungsmöglichkeit wird in einer besseren Grundlastnutzung, ergänzt durch Pufferspeicher, gesehen.

Als Projektergebnis liegen auch präzisierte Fragelisten (Checklisten) für das Aufdecken von Einsparpotenzialen beim Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch in Zierpflanzenbaubetrieben vor.
Die Ergebnisse stellen eine Vorstufe zu einem Sächsischen Gewerbeenergiepass SäGEP für Gartenbaubetriebe dar.
Mit dem Projekt wurde eine Zielstellung aus dem Fachforum Gartenbau des Zukunftsforums Landwirtschaft Sachsen 2020 erfüllt.

 

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Dr. Sven Schubert

Telefon: 0351 2612-8200

E-Mail: Sven.Schubert­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Partner im Projekt

Projektträger:
LV Gartenbau Sachsen e. V.
Eberhard Haag

Durchführung:
Dr. Tilo Elfruth, SEF-Energietechnik GmbH
Dipl.-Ing. Heinz Böhle, Ingenieurbüro Böhle
Dipl.-Ing. Maik Hönig, Ingenieurbüro Hönig
Dipl.-Ing. Andreas Lorenz, Ingenieurbüro Lorenz & Anders
Dipl.-Ing. Holger Tschersich, Ingenieurbüro Tschersich
Dipl.-Ing. Ivo Bergmann, HTWK Leipzig

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