Düngungsrichtlinie Zierpflanzen
Laufzeit: 07/2005 - 06/2008
Projektergebnisse
Während der Projektlaufzeit erfolgte eine Novellierung der Düngeverordnung. Danach sind Zierpflanzen von deren Regelungen ausgenommen, sofern es sich um geschlossene oder bodenunabhängige Kulturverfahren handelt. Für die Bodenkulturen im Freiland gilt die Verpflichtung zur Ermittlung des Düngebedarfs bei gleichzeitiger Befreiung von der Aufzeichnungspflicht.
Unabhängig von den gesetzlichen Regelungen, die im Wesentlichen der Risikoabwehr dienen, besteht für den Zierpflanzenbau ein großes Eigeninteresse an sachgerechten Empfehlungen für eine optimale, bedarfsorientierte Düngung. Die Ziele einer bedarfsorientierten Düngung im Zierpflanzenbau sind:
- Optimales Pflanzenwachstum
- Sehr gute äußere Pflanzenqualität
- Sehr gute innere Pflanzenqualität
- Pflanzengesundheit
- Niedrige Material- und Verfahrenskosten
- Umweltfreundlichkeit
Die Richtlinie gibt einen Überblick zu den im Zierpflanzenbau angewendeten Düngungsverfahren einschließlich der jeweils plausiblen Düngungsbereiche. Dies betrifft die Grunddüngung durch eine Start-, Vorrats-, Langzeit– oder Depotdüngung ebenso wie die Nachdüngung mit festen Düngestoffen, eine diskontinuierliche oder kontinuierliche Flüssigdüngung sowie Blattdüngungsmaßnahmen. Die Abläufe für Düngebedarfsermittlungen und Düngungskalkulationen werden dargestellt und durch Beispiele erläutert.
Auf der Basis einer umfangreichen und detaillierten Auswertung der Primär- und Sekundärliteratur wurde eine aktuelle Sammlung von Richtwerten bezogen auf die Pflanzenarten, Produktgrößen und Düngungsverfahren erarbeitet. Die Richtwertsammlung ist nach den Gruppen Topfkulturen, Schnittkulturen sowie Freilandkulturen im Boden (Schnitt und Beet) geordnet.
Es werden Hinweise zu mit der Düngung verbundenen Methoden der Wachstumsregulierung durch zeitweisen Nährstoffentzug sowie die Aussteuerung des pH-Wertes bei laufender Kultur gegeben.
Die kritische Überprüfung der Richtwerte für die Bewässerungsdüngung bei einigen Kulturen zeigte eine starke Abhängigkeit von anderen Faktoren, z. B. der Luftfeuchte. Die wiederum hängt stark von einer Reihe betrieblicher Faktoren wie den klimatischen Bedingungen, dem Witterungsablauf, der Bauweise und der Klimasteuerung des Gewächshauses, dem Bewässerungsverfahren u. a. ab. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Anpassung der Richtwerte an die konkreten betrieblichen Bedingungen sowie einer Kontrolle und Aussteuerung der Düngung bei laufender Kultur.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 82: Zierpflanzenbau
Dr. Sven Schubert
Telefon: 0351 2612-8200
E-Mail: Sven.Schubert@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de