Anbaufolgen unter Zusatzlicht

Laufzeit: 01/2003 – 12/2005

Projektergebnisse

Durch die Anwendung von Zusatzlicht lassen sich bei vielen Zierpflanzenarten wesentliche Qualitätsverbesserungen und Kulturzeitverkürzungen erreichen. Die Wirtschaftlichkeit ist, auf die einzelne Kultur bezogen, jedoch häufig nicht gegeben. Ein entscheidender Faktor dafür ist die unzureichende Nutzung bzw. Auslastung der mit hohen Investitionskosten verbundenen Anlagen. Belichtungsanlagen sind deshalb möglichst über die gesamte Winterperiode durchgängig zu nutzen.
Ziel des Projektes war die Entwicklung von Anbaufolgen in der Zierpflanzenerzeugung, die einen wirtschaftlichen Einsatz von Zusatzlicht ermöglichen. Dafür war ein allgemeines Bewertungsmodell zu schaffen, mit dem verschiedene Kulturen und Veränderungen in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rasch berücksichtigt werden können.
Zur Orientierung zum Zusatzlichteinsatz unter sächsischen Standortbedingungen erfolgten deshalb Versuchsserien mit ausgewählten Pflanzenarten aus den Sortimenten der blühenden Zimmerpflanzen, der neuen Frühjahrsblüher sowie der Beet- und Balkonpflanzen. Diese Versuchsserien haben gezeigt, dass Anbaufolgen mit drei aufeinander folgenden Sätzen während einer Belichtungsperiode möglich sind. Hinsichtlich der Vermarktung ist es vorteilhaft, jeweils die Absatzhöhepunkte Weihnachten/Silvester, Valentinstag sowie die Balkonpflanzensaison anzustreben. Die Kulturdauer von 10 Wochen pro Satz ist dabei recht knapp bemessen, aber realisierbar. Es wurden geeignete Pflanzenarten ermittelt. Sowohl pflanzenbaulich als auch betriebswirtschaftlich ist hinsichtlich der Steuerung der Zusatzbelichtung die Lichtsummenregelung auf 80 bis 100 klxh je Tag mit einem Zeitfenster von maximal 20 h täglich als allgemeine Kompromissvariante zu empfehlen.

Sichere Prognosen der Kulturzeit unter bestimmten Zusatzlichtbedingungen sind nach wie vor schwierig. Es zeigte sich, dass andere Einflüsse unerwartet groß und teilweise schwer quantifizierbar sind. Hier sind vor allem das natürliche Lichtangebot und die Jungpflanzengröße zu nennen.
Der wirtschaftliche Einsatz von Zusatzlicht für Anbaufolgen ist bei entsprechenden äußeren Bedingungen gegeben. Frühjahrsblüher können in den empfohlenen Kulturvarianten mit Mehrkosten für Heizung und Licht von nur 3 bis 13 Ct pro Pflanze gegenüber unbelichteter Kultur bei 10 °C produziert werden. Bei einigen Topfpflanzen konnte mit Zusatzlicht sogar eine Kosteneinsparung durch eine deutlich kürzere Kulturdauer gegenüber einer längeren unbelichteten Kultur erreicht werden. Dennoch bleibt Zusatzlichteinsatz auch bei dichten Anbaufolgen eine Verfahrensvariante an der Schwelle der Wirtschaftlichkeit. Die durch den Lichteinsatz verbesserte Qualität und Attraktivität der Produkte stellt aber eine wesentliche Verbesserung der Absatzsicherheit dar. Auch durch das Erschließen neuer Absatzzeiträume für Produkte, die aus unbelichteter Kultur zu bestimmten Terminen nicht angeboten werden können, entstehen neue Absatzchancen.

Durch das geschaffene Bewertungsmodell steht ein Instrument zur Bewertung des Gesamtergebnisses von Anbaufolgen unter Zusatzlicht zur Verfügung, wobei eine schnelle Anpassung an veränderte äußere Bedingungen möglich ist.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Dr. Sven Schubert

Telefon: 0351 2612-8200

E-Mail: Sven.Schubert­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Margret Dallmann

Telefon: 0351 2612-8204

E-Mail: Margret.Dallmann­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Brigitte Schramm

Webseite: http://

Diplomandin HTW Dresden

Anja Krempin

Webseite: http://

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