Produktionsentwicklung alternativer Frühjahrsblüher

Laufzeit: 07/2000 - 06/2003

Projektergebnisse

Von der Praxis werden intensiv Alternativen und Ergänzungen zu den klassischen Frühjahrsblühern wie Topfprimeln und Stiefmütterchen gesucht, da deren Wirtschaftlichkeit durch Massenangebot, fehlenden Absatz und Preisdruck am Markt in Frage steht.
Aus den umfangreichen Sortimentsuntersuchungen an ca. 300 Arten bzw. Sorten wurden folgende Stauden bzw. einjährig überwinternde Arten für eine Topfproduktion zum frühen Absatz als geeignet ermittelt: Androsace septentrionalis, Chrysogonum virginianum, Iberis sempervirens, Lithodora diffusa, Polemonium reptans, Primula veris, Pulmonaria longifolia, Silene pendula, Tiarella wherryi, Ajuga pyramidalis, Alyssum saxatile, Anacyclus pyrethrum, Erinus alpinus, Hormi¬num pyrenaicum, Lychnis alpina, Phlox divaricata und Saxifraga umbrosa. Entscheidungs¬kriterium für das Empfehlungssortiment war auch eine ausreichende Zimmerhaltbarkeit, die bei allen Arten weit über der der Referenzart Topfprimel liegt.
Für dieses Empfehlungssortiment neuer Frühjahrsblüher wurden konkrete Sorten- und Kulturempfehlungen erarbeitet. Dazu gehören auch Empfehlungen zum Kulturbeginn, zu den Topfgrößen und Produktformen, zum Kühlbedarf bzw. Lagerungsverhalten, zum Pflanzenschutz, zum Treibbeginn, zur Temperaturführung und zur Wirksamkeit von Zusatzlicht.
Durch eigene Anbauversuche wurde ein modernes Kulturverfahren für die Treiberei von Maiglöckchen im Topf entwickelt. Durch Ausstellungen, Testverkäufe und Pilotprojekte wurde die Wiedereinführung dieser alten Kultur mit einem modernen Verfahren forciert.
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zu den alternativen Frühjahrsblühern zeigen, dass diese sich in der Regel trotz hoher Jungpflanzenkosten rentabel erzeugen und vermarkten lassen. Bei Ausstellungen, Veröffentlichungen in der Tagespresse und Testverkäufen wurde ein großes Marktinteresse für diese neuen Projekte festgestellt. Das Projekt selbst trug zur Weiterentwicklung des Marktinteresses bei. Positive Erfahrungen lieferten hier auch die Pilotprojekte in Praxisbetrieben.
Durch Zusammenarbeit im Arbeitskreis »Alternative Frühjahrsblüher« konnten Untersuchungsergebnisse anderer deutscher Lehr- und Versuchsanstalten zu Frühjahrsblühern in die Projektbearbeitung einbezogen werden, war eine Konzentration auf die Kulturverfahren mit frühen Absatzterminen möglich und konnten zusätzliche Informationen für die sächsischen Gartenbaubetriebe bereitgestellt werden.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Dr. Sven Schubert

Telefon: 0351 2612-8200

E-Mail: Sven.Schubert­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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