Kulturprogramme Pelargonien und Poinsettien

Laufzeit: 01/2009 - 12/2011

Projektziele:

  • Entwicklung komplexer Kultursteuerungsprogramme für eine sichere und umweltfreundliche Erzeugung von Pelargonien und Poinsettien in hoher Qualität
  • Dynamisches Steuerungsmodell mit Rückkopplung auf die reale Entwicklung
  • Einfache Übertragbarkeit auf andere Standorte und Betriebsbedingungen


Projektergebnisse:

Im Rahmen des Projektes wurden Bausteine zu neuen Kulturprogrammen für Pelargonien und Poinsettien entwickelt. Diese bieten eine effizientere Nutzung der Heizenergie, eine genaue Planung und Einhaltung der Kulturdauer, eine Sicherung der Pflanzenqualität sowie einen geringeren Aufwand bei der Aussteuerung der laufenden Kultur.

Technisch wird dafür der Bedienungs-PC der Gewächshaussteuerung genutzt, auf dem zusätzliche Software die Möglichkeiten der Regelungstechnik für das Gewächshaus wesentlich erweitert. Es wurden erste Programmbausteine hin zu einer Kultursoftware entwickelt.
Für die Verbesserung der Energieeffizienz wird unter Ausnutzung der Wärmeintegrationsfähigkeit der Pflanzen eine Flexibilisierung des Heizungs- und Lüftungssollwertes genutzt. Entsprechende Programmbausteine sind die dynamische Außentemperaturkorrektur, die dynamische Lichtkorrektur, die Windkorrektur sowie die drop-Strategie. Mit diesem Programmbaustein lassen sich ohne negative pflanzenbaulichen Auswirkungen 10 bis 20 % der Heizenergie und damit auch der CO2-Emmisionen einsparen.

Für eine genaue Planung und Aussteuerung der Kulturdauer ist bei den Pelargonien eine einfache Temperatursummenüberwachung nutzbar. Bei den Poinsettien, einer Kultur mit hohem Zeitanteil in den heißen Sommerwochen, ist dieses Verfahren nicht ausreichend sicher. Über die Festlegung des Kurztagsbeginns sowie eine Wachstumskontrolle anhand einer Temperatursummenüberwachung mit Kappungsgrenze, eine Temperatursummenkontrolle durch gleitende 7-Tagesmittel oder eine Überwachung der Wachstumswertsumme lässt sich jedoch die Poinsettienkultur ebenfalls genau aussteuern.
Die Sicherung der Pflanzenqualität wird über entsprechende Parametrierungen der Energiesparprogramme, die Realisierung einer mengenbilanzierten Düngung sowie die Programmbausteine zur Überwachung der Temperatur- bzw. Wachstumswertsummen erreicht. Die Pflanzengröße wird bei beiden Arten wesentlich durch das Lichtangebot bestimmt. Hier sind einer genauen Aussteuerung Grenzen gesetzt, da den bestehenden großen Unterschieden (Standort, Jahreszeit, Witterung, Gewächshauskonstruktion) nur einseitig durch zusätzliche Schattierung entgegengewirkt werden kann.

Die entwickelten Programmbausteine zur mengenbilanzierten Düngung sowie zur Überwachung der Temperatur- bzw. Wachstumswertsummen und teilweise auch der Lichtsumme sind dynamische Steuerungsmodelle mit Rückkopplung auf die bisherige reale Entwicklung. Sie sichern auch in gewissen Grenzen eine einfache Übertragbarkeit auf andere Standorte und Betriebsbedingungen.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Dr. Sven Schubert

Telefon: 0351 2612-8200

E-Mail: Sven.Schubert­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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