Niedrigenergiesortimente bei Topfkulturen im Zierpflanzenbau
Laufzeit: 07/2011 - 09/2014
Projektlaufzeit:
07/2011 - 09/2014
Projektziel:
Senkung des Energieverbrauchs in der Produktion von Topfpflanzen durch Nutzung von Arten und Sorten mit niedrigen Temperaturansprüchen
Projektergebnisse:
Innerhalb wichtiger Zierpflanzenarten gibt es Sortenunterschiede in den Temperaturansprüchen, die für eine Energieeinsparung in der gärtnerischen Erzeugung genutzt werden können. Das haben dreijährige Untersuchungen bei Pelargonien, Edellieschen (Neuguinea-Impatiens) und Weihnachtssternen (Poinsettien) am LfULG in Dresden-Pillnitz ergeben.
Im Rahmen des Projektes waren wesentliche Einflussfaktoren und Wechselwirkungen, die zusammen mit Sorteneigenschaften den Energiebedarf bestimmen, zu ermitteln und zu analysieren. Es wurden Kriterien für die Auswahl von Niedrigenergiesortimenten herausgearbeitet.
Die nutzbaren Sortenunterschiede bei Pelargonien sind mit bis zu 10 % des Heizenergieeinsatzes nicht sehr groß, aber durchaus wirtschaftlich relevant. Aus 125 Sorten wurde ein 43 Sorten umfassendes Niedrigenergiesortiment Pelargonien ausgewählt.
Bei Neuguinea-Impatiens gibt es sehr große Sortenunterschiede in der Kulturdauer. Durch gezielte Sortenwahl für bestimmte Blühtermine können bis zu 48 % der Heizenergie eingespart werden. Von untersuchten 185 Sorten an Neuguinea-Impatiens gehören 43 zum Niedrigenergiesortiment, mit dem auch unter kühleren Kulturbedingungen eine ausreichende Pflanzengröße und Qualität erzielt wird.
Von 67 untersuchten Poinsettiensorten erlauben 24 eine Temperaturabsenkung während der letzten 9 Kulturwochen, mit der bis zu 40 % der Heizenergie eingespart werden kann. Voraussetzung ist eine präzise Temperatursteuerung, damit es in der kritischen Phase der Ausfärbung der farbigen Hochblätter der Weihnachtssterne zu keinen Qualitätseinbußen kommt.
Die konkret ermittelten Einsparpotenziale sind wegen weiterer Kriterien für die Sortenwahl und Varianten der Kulturführung in der Praxis des Gartenbaus nicht in vollem Umfang nutzbar, aber die für jede Art ermittelten Niedrigenergiesortimente bieten gute reale Einsparmöglichkeiten. Die Ergebnisse sind auch ein starker Impuls für die stärkere Berücksichtigung des Wärmebedarfs bei der Neuzüchtung von Sorten.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 82: Zierpflanzenbau
Dr. Sven Schubert
Telefon: 0351 2612-8200
E-Mail: Sven.Schubert@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de