Reduzierung des Phosphoreinsatzes im Zierpflanzenbau
Laufzeit: 01/2014 - 12/2017
Projektlaufzeit:
01/2014 - 12/2017
Projektziele:
- Optimierung des Phosphoreinsatzes und des Phosphormanagements in der Düngung von Zierpflanzen
- Reduzierung des Phosphoreinsatzes bei gleichzeitig sicherer bedarfsgerechter Versorgung (geschätztes Einsparpotenzial 30 %)
- bessere Berücksichtigung und Nutzung von Phosphor aus Komposten, Torfersatzstoffen und organischen Düngern
Projektergebnisse:
- In den Jahren 2013-2017 hat eine bundesweite Arbeitsgruppe unter Federführung des LfULG in Dresden-Pillnitz die Phosphordüngung im Zierpflanzenbau durchleuchtet und neue Praxisempfehlungen erarbeitet.
- In zahlreichen Einzelversuchen wurde der Phosphorbedarf verschiedener Pflanzenarten ermittelt. Dabei ging es neben dem Gesamtbedarf auch um sinnvolle Anteile der Phosphorernährung über die Grund- und Nachdüngung sowie eine Optimierung der Düngeverfahren.
- Für neue, reduzierte Richtwerte zur Phosphordüngung bei Zierpflanzen erfolgte eine Sicherheitsforschung, bei der mögliche störende Einflüsse auf die Pflanzenverfügbarkeit in modernen Kultursystemen untersucht wurden.
- Zierpflanzen enthalten die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor (als P2O5) im Verhältnis von 1 zu 0,15 bis 0,25. In der Düngung werden die beiden Nährstoffe bisher aber meist im Verhältnis von 1 zu 0,6 bis 0,7 eingesetzt. Das bot und bietet Spielraum für Veränderungen.
- Im Ergebniss der abgestimmten Untersuchungen wurde eine Praxisempfehlung erarbeitet, mit deren einfachen Prinzipien die Phosphordüngung bei nahezu allen Zierpflanzenarten sicher gemanagt werden kann.
- Die Anwendung der neuen Richtwerte ermöglicht, ohne das Kulturrisiko zu erhöhen, eine Reduzierung des Phosphoreinsatzes im Zierpflanzenbau gegenüber der bisherigen Praxis auf die Hälfte bis ein Drittel.
- Als Reaktion auf die öffentliche Diskussion der Arbeitsgruppe zur Reduzierung des Phosphoreinsatzes hat die Düngemittelindustrie bereits Mehrnährstoffdünger mit besser angepasstem Phosphoranteil entwickelt und an den Markt gebracht.
- Kreislaufquellen bieten zunehmend Phosphor, der auch wirtschaftlich interessant wird. So enthalten torfreduzierte Substrate oft große Phosphorreserven aus Kompostanteilen, die eine weitere Reduzierung der Phosphordüngung ermöglichen.
- Die Reduzierung des Phosphoreinsatzes im Zierpflanzenbau ist pflanzenbaulich unbedenklich, wirtschaftlich vorteilhaft und schont die Ressource Phosphor sowie die Umwelt.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 82: Zierpflanzenbau
Dr. Sven Schubert
Telefon: 0351 2612-8200
E-Mail: Sven.Schubert@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de
Partner im Projekt
Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg,
Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim,
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit den LVG Hannover-Ahlem und Bad Zwischenahn,
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,
Hochschule Geisenheim University,
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden,
Martin-Andersen-Nexö Gymnasium Dresden.