F+E Projekt - Biodiversität und Regenwasserbewirtschaftung auf Sportanlagen

Projektlaufzeit: 01.08.2022 - 01.11.2024

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Biodiversität und Regenwasserbewirtschaftung auf Sportplätzen

83-Extensive Dachbegrünung in einer Sportanlage

Sportanlagen bilden große Flächen im urbanen Raum, die zu bestimmten Zeiten nur teilweise oder gar nicht genutzt werden. Angesichts der Klimaveränderungen und zunehmender Starkniederschläge wird dringend Bedarf an großen Freianlagen für das Rückhalten von Regenwasser gesehen. In Kombination mit der fortschreitenden Verdichtung im urbanen Raum müssen Flächen für eine multifunktionale Nutzung entwickelt werden. Wobei bereits gezielte Anpassungen in der Pflege, bei denen nur geringer Aufwand erforderlich ist, die Biodiversität nachhaltig erhöhen.

Zielsetzung

Das Ziel des Projekts ist die Untersuchung, Weiterentwicklung und Bewertung von Maßnahmen, die sowohl die Biodiversität als auch die nachhaltige Regenbewirtschaftung auf Sportanlagen fördern. Ein zentraler Aspekt ist die Sensibilisierung von Anwendern auf kommunaler, betrieblicher und privater Seite, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Niederschlägen durch dezentrale Versickerung, Verdunstung oder Rückhaltung zu fördern. Dabei wird die Nutzung und Optimierung von Bestandsflächen für Versickerungssysteme und Habitatsstrukturen auf Sportanlagen angestrebt, wobei auch bisher ungenutzte Randbereiche der Anlagen, die oft nur als Restflächen dienen, einbezogen werden. Zudem wird die Möglichkeit einer Mehrfachnutzung »Multicodierung« von Sportanlagen untersucht, um die Artenvielfalt zu steigern und die nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung zu verbessern. Das Projekt soll dazu beitragen, die zukünftige Planung, den Bau und den Betrieb von Sportanlagen nachhaltig zu gestalten und praktikable Lösungen für den Einsatz naturnaher Methoden der Regenwasserbewirtschaftung und Biodiversitätsförderung zu entwickeln.

Methodik

Das Projekt zur Förderung der Biodiversität und nachhaltigen Regenbewirtschaftung auf Sportanlagen wurde in mehreren Schritten durchgeführt.

Schritt 1: Zustandsfeststellung wurden 30 Sportanlagen des Eigenbetriebs Sport in Dresden ausgewählt. Diese Anlagen bieten einen Querschnitt verschiedener Anlagentypen und Zustände hinsichtlich Nutzung, Flächennutzung und Regenbewirtschaftung. Unterschiede in der Nutzungshäufigkeit und Form der Flächen, einschließlich ungenutzter Randbereiche, wurden dokumentiert.

Schritt 2: Bewertung der Liegenschaften wurden die Anlagen auf ihr Potenzial für eine ökologische Aufwertung hin untersucht. Die Bewertung erfolgte anhand der Kriterien der nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung und Biodiversität. Es wurde festgestellt, dass viele Anlagen Potenziale für die Biodiversitätsförderung bieten, während einige Flächen aufgrund intensiver Nutzung weniger geeignet sind für eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung. Der Zielzustand umfasst naturnahe Vegetation, Nahrungsangebote für Fauna und effektive Niederschlagsrückhaltung.

Schritt 3: Erarbeiten von Maßnahmen wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, um den Zielzustand zu erreichen. Grundsätze wie der Verzicht auf Pestizide, der Erhalt von Altbäumen, die Schaffung von Nisthilfen und die Förderung naturnaher Wasserhaushalte wurden formuliert. Einzelmaßnahmen wurden für die Förderung der Biodiversität und des Regenwassermanagements definiert, mit Alternativen für unterschiedliche Gegebenheiten. Für Um- und Neubau-Situationen wurden spezielle Maßnahmen entwickelt. Zur Akzeptanzförderung wurden Weiterbildungen für das Pflegepersonal eingeplant.

Schritt 4: Zuordnung der Maßnahmen wurden die Maßnahmen auf drei Sportanlagen angewendet. Für jede Anlage wurde ein spezifischer Maßnahmenplan erarbeitet, der Anpassungen der Pflege, Neupflanzungen und die Schaffung naturnaher Spielbereiche umfasst. Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt.