Anbau von Tafeläpfeln unter Hagelnetz
Laufzeit: 01/2006 - 12/2012
Projektlaufzeit
01/2006 - 12/2012
Projektziele:
Der Klimawandel führt zu Häufung von Hagelereignissen im Betrieb. Damit geraten die Rentabilität und die Marktpräsenz des Unternehmens und des Erzeugerverbandes in Gefahr. Der Einsatz von Hagelschutznetzen gewährleistet Ertragssicherheit, die Beschattung führt aber zu Ertragsminderung und Anbauproblemen. Ziel ist die Entwicklung eines Anbauverfahrens für passende Sorten unter einer geeigneten Hagelnetzkonstruktion, das unter den lichtarmen natürlichen Bedingungen Sachsens eine rentable Produktion von Qualitätsäpfeln zulässt.
Projektergebnisse:
- Unter Hagelnetz werden 12 % (weiße Farbe), 17 % (graue Farbe) bzw. 25 % (schwarz) des einfallenden Lichtes geschluckt. Der Anbau unter schwarzem Hagelnetz ist deshalb nur bei ausgewählten Sorten zu empfehlen (Liste im Abschlussbericht). Unter weißem Hagelnetz gab es keine Probleme, der Anbau ist uneingeschränkt möglich. Graues Hagelnetz ist grenzwertig, es wirkt eher wie schwarzes Netz. Hier sind weitere Netzentwicklungen abzuwarten.
- Unter Hagelnetz werden hohe Temperaturen um bis zu 1 K gesenkt, auftretender Sonnenbrand wird um 50% reduziert. Frost wird um 1 K abgeschwächt. Hagelnetze können zu Bekämpfung von Spätfrösten eingesetzt werden.
- Im ersten Vollertragsjahr erreichten die Bäume mit 45 t/ha und 80% der Früchte in Handelsklasse I knapp das kostendeckende Niveau. Es deuten sich Probleme mit dem Ertrag und der Farbe an.
- Die Beschattung unter Hagelnetzen steigert Wuchs und Fruchtgröße, mindert aber Fruchtansatz und Farbe und verzögert die Reife.
- Der Anbau unter Hagelnetz erfordert eine Veränderung der Kulturführung gegenüber dem Anbau unter freiem Himmel. Insbesondere der Schnitt, aber auche Düngung, Bewässerung und Behangsregulierung müssen angepasst werden. Hinweise werden im Teil Anbauempfehlungen zusammengestellt.
- Für die Erziehung der Bäume wurde mit dem ‘Ballerinabaum‘ eine effektive, belichtungsgünstige und ertragssichere Variante entwickelt. Eine Anleitung für den Schnitt wurde in einem Lehrfilm zusammengestellt.
- Die Bewässerung, längeres Offenhalten der Netze oder Änderung der Netzneigung minderten die Anbauprobleme nicht.
Ansprechpartner im LfULG
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 81: Obst-, Gemüse- und Weinbau
Christian Kröling
Telefon: 0351 2612-8700
Telefax: (0351) 2612 - 8299
E-Mail: christian.kroeling@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg